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Kinderfußball wie er sein soll - Danke an den SV Oberharmersbach

eingestellt Kerstin Rendler /Bericht - Jugendleiter SV Zunsweier Mickey Vetter

Liebe Sportfreunde des SV Oberharmersbach,
liebe Sportfreunde des BJA Offenburg,

im Online-Spielberichtsbogen bei der gestrigen Begegnung zwischen den E-Junioren des SV Oberharmersbach und dem SV Zunsweier wurde eine Meldung vorgenommen. Da wir als Gastverein dort keine Ergänzung vornehmen können, möchte ich unsere Sichtweise auf die Geschehnisse auf diesem Wege ergänzen:

Wir trafen uns um 09:00 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Kunstrasen-Gelände des SV Oberharmersbach. Nur wenige Minuten danach, hörten wir innerhalb weniger Sekunden zwei laute Knallgeräusche. Was war passiert?
Eine Seniorin aus dem Landkreis Tuttlingen befand sich mit ihrem Smart auf Ausflugsfahrt im Kinzigtal und wurde dabei von der tiefstehenden Sonne geblendet. Aufgrund dessen fuhr sie auf den Bordstein, wo vermutlich zuerst der Reifen platzte und anschließend prallte die Dame auf die daneben gelegene Mauer inklusive Straßenlaterne – am Auto war der Schaden deutlich zu erkennen und auch die Airbags wurden entsprechend ausgelöst.
Die Trainerteams vom SV Oberharmersbach sowie vom SV Zunsweier erkannten die Situation sofort und eilten zur Hilfe an der Unfallstelle. Die verunglückte Seniorin wurde umgehend erstversorgt (Gott sei Dank waren zunächst nur kleine Blessuren erkennbar und sie konnte nach gründlicher Prüfung durch den Notarzt mit dem ADAC die Heimreise antreten), während parallel die Unfallstelle gesichert wurde. Nachdem sich die Lage „beruhigt“ hatte, trugen beide Vereine mit Hilfe dazugekommener Eltern für die weitere Versorgung der Seniorin sowie zur Regelung des Straßenverkehrs bei, bis die alarmierten Hilfskräfte um Rettungswagen, Notarzt, Polizei und Feuerwehr eingetroffen sind.

Natürlich war an dieser Stelle der Fußball erst einmal zweitrangig und bis wir die Betreuung unserer Mannschaften wieder wahrnehmen konnten, vergingen ca. 40 Minuten.

Aufgrund von terminlichen Verpflichtungen stand man etwas unter Zeitdruck, denn beide Vereine wollten die Spielbegegnung pünktlich anpfeifen.

Das Hindernis war jedoch dabei, dass aufgrund der Vorgeschichte das Spielfeld noch nicht hergerichtet war und die Eckballfahnen sowie die Tore noch aufgestellt werden mussten. Die anwesenden Eltern beider Vereine erkannten das „Dilemma“ und übernahmen diese Aufgaben, damit sich die Trainerteams vollkommen auf die Spielvorbereitung und das Coaching fokussieren konnten. Dank der tatkräftigen Unterstützung unserer Eltern wurde das Spiel pünktlich um 10:00 Uhr angepfiffen.

Während dem Spiel bzw. in der 1. Halbzeit war zu erkennen, dass wir als Gäste-Team die dominierende Mannschaft waren und gingen mit einer 5:0 Pausenführung in die Kabine. Bevor es zum Wiederanpfiff gekommen ist, gingen beide Trainerteams aufeinander zu und berieten sich darüber, wie mehr Chancengleichheit ermöglicht werden könne, denn bei beiden Mannschaften herrschte Einigkeit, ein „deutliches“ Ergebnis sei nicht förderlich für den Kinderfußball. Nach einstimmiger Beratung zwischen den Mannschaftsverantwortlichen kam man zu dem Beschluss, die Heimmannschaft wird einen zusätzlichen Feldspieler ins Spiel bringen. Durch diese Maßnahme entwickelte sich wieder ein Spiel auf Augenhöhe und beide Mannschaften hatten ausreichend Möglichkeiten, sich für ihren Einsatz zu belohnen, so wie es im weiteren Spielverlauf auch deutlich wurde.

Normalerweise ist es ja so, dass nach einem Spiel nur „unschöne“ Vorkommnisse gemeldet werden. Uns ist es jedoch ein großes Anliegen, auch über die positiven Erlebnisse zu berichten.
Ja, der Vorfall am gestrigen Tage war mehr als tragisch, aber durch das Zusammenspiel zwischen beider Vereine, Trainerteams und Eltern gab es gestern nur einen Sieger: Der Kinderfußball, so wie er sein sollte!

Wenn es uns jetzt noch gelingt, die Kontaktdaten der betroffenen Seniorin zu erhalten, damit wir ihr mit unserem Mannschaftsfoto unsere Genesungswünsche übermitteln können, so wäre dies absolute Weltklasse.

Beim SV Oberharmersbach möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal recht herzlich für die uns entgegengebrachte Gastfreundschaft bedanken – unter all den Umständen gestern, ist dies nicht als selbstverständlich anzusehen!